Medikamentöse Behandlung

Nach genauer Diagnosestellung und Einbettung in ein therapeutisches Gesamtkonzept kann eine medikamentöse Unterstützung notwendig sein, um psychische Prozesse anzustoßen oder quälende Symptome zu lindern.

 

Die Medikamente, die von Psychiatern benutzt werden, werden häufig Psychopharmaka genannt.

 

Ihnen ist gemeinsam, dass man sie bei der Behandlung psychischer Symptome benutzt, aber sie sind sehr verschieden.

 

Hier möchte ich Dir die meist verwendeten Gruppen kurz erklären.

 

Antidepressiva:
Diese Medikamente werden überwiegend genutzt, um die Stimmung und den Antrieb zu verbessern, damit Du es wieder leichter schaffst morgens aufzustehen und mehr Lust bekommst z.B. Freunde zu sehen oder Sport zu treiben.

Andere Antidepressiva wirken sich positiv auf den Schlaf aus, der z.B. bei einer Depression weniger erholsam ist. Wieder andere wirken eher auf Symptome der Angst.

Fast alle Antidepressiva wirken über eine Erhöhung der Serotoninspiegel.

 

Methylphenidate:
Vielleicht hast Du schon einmal von Ritalin gehört. Ritalin war eines der ersten Methylphenidate. Methylphenidate werden bei einer diagnostizierten Aufmerksamkeitsstörung eingesetzt und bewirken für gewöhnlich eine Verbesserung der Konzentration. Oft reduzieren sie auch Symptome der Unruhe und der Impulsivität.

Daneben gibt es zur Behandlung von Aufmerksamkeitsstörungen auch Lisdexamphetamine, Atomoxetin oder Guanfacin.

 

Neuroleptika:
Neuroleptika werden meist bei starker Anspannung und ausgeprägten Schlafstörungen genutzt. Sie reduzieren Anspannung, wie sie z.B. häufig bei selbstverletzendem Verhalten auftritt, und Impulsivität, etwa bei heftigem Ärger. In höherer Dosierung wirken manche Neuroleptika auch auf psychotische Symptome wie Halluzinationen oder wahnhafte Vorstellungen.

 

Durch alle Medikamente können Nebenwirkungen entstehen, weshalb regelmäßige Kontrollen und Gespräche notwendig sind.